WIG-Löten verzinkter Bleche -

ein vorteilhaftes Verfahren mit Schweißinvertern der KU - Reihe


Das Verfahren WIG-Löten

Beim Schweißen oberflächenbehandelter Bleche (verzinkt, chromatisiert, phosphatiert, aluminiert) verdampfen meistens die Öberflächen, was dann zur Korrosion sowohl direkt auf der Naht als auch im Nahtbereich führt. Die Lötnaht selbst korrodiert nicht, da sie aus Bronzelegierungen besteht. Beim WIG-Löten bleibt die Korrosionsschutzschicht auch unmittelbar neben der Naht in der Wärmeeinflußzone erhalten. Deshalb kann der Anwender auf ein nachträgliches Behandeln (z. B. Lackieren oder erneutes Verzinken) verzichten.

Ein Verzug gelöteter Bauteile ist grundsätzlich geringer als beim Schweißen, da die Wärmeeinbringung im Gegensatz zum MIG-Löten noch gezielter erfolgen kann. WIG-gelötete Werkstücke zeichnen sich durch ihre statische und dynamische Festigkeit aus.

Bauteile aus Stahlblech können sehr gut mit NE-Metallen (Kupfer, Messing usw.) mittels WIG-Löten verbunden werden.

 

Anwendungsmöglichkeiten

Die Anwendungsmöglichkeiten entsprechen teilweise dem MIG-Löten im Blechstärkenbereich bis etwa 2,5 mm. Darüber hinaus ist das MIG-Löten nur sehr schwer durchführbar. Hier setzen die Vorteile des WIG-Lötens ein.

Anwendungsmöglichkeiten des WIG-Lötens:

Es können auch Bleche sehr unterschiedlicher Dicken gut miteinander verlötet werden.

Zu den Grundwerkstoffen können u.a. folgende Zusatzwerkstoffe eingesetzt werden:

 

Abb.: WIG-gelötete Überlappnaht

 

 

Anwendungsvorteile

n Sehr einfacher Transport
  • Die tragbaren Schweißinverter KU 262 TP (nur 27 kg) und KU 262 AC/DC (nur 36 kg) können bedingt durch die geringe Masse vor allem unter handwerklichen Bedingungen und auf der Baustelle sehr flexibel eingesetzt werden. Der Schweißer muß bedeutend weniger Masse als beim MIG-Lötverfahren bewegen und transportieren.
  • Drahtvorschubeinrichtungen sowie Drahtspulen, die die Masse erhöhen, sind nicht notwendig.
  • Es kann gasgekühlt geschweißt werden Es brauchen keine wassergekühlten Brenner benutzt werden. Eine Wasserkühlung ist geräteseits nicht notwendig.
n Zusatzwerkstoff
Der Zusatzwerkstoff kommt nicht von der Drahtrolle. Entsprechende WIG-Schweißstäbe können benutzt werden, damit reduziert sich die notwendige Rüstzeit und die zu transportierende Gesamtmasse.
n Programme
Die in den Kjellberg-Inverter integrierte Software bietet alle technischen Voraussetzungen für eine erfolgreiche technologische Anwendung.

 

Verfahrensvorteile des WIG-Löten

  • - die Lötnaht korrodiert nicht
    - keine Spritzer beim WIG-Löten
    - insgesamt niedrige Wärmeeinbringung notwendig
    - durch niedrige Wärmeeinbringung verdampft bedeutend weniger Zink, die Schadstoffbelastung ist extrem gering
    - Kathodische Schutzwirkung
    - Gleichmäßigere Schuppung und glattere Nähte gegenüber MIG-Schweißen
  •  

    Handhabung

    Das WIG-Löten benötigt die gleiche Handhabung wie das WIG-Schweißen, wobei der Einsatz gepulster Schweißströme das Ergebnis wesentlich verbessert. Dazu sind die Kjellberg-Schweißinverter KU 262 TP und KU 262 AC/DC sehr gut geeignet.

    Der Zusatzwerkstoff wird möglichst nicht getupft, sondern im Schmelzbad belassen. Dadurch wird ein Großteil der Lichtbogenenergie in den Zusatzwerkstoff eingebracht. Im Spitzenstrom-bereich der Pulsströme wird die Lötverbindung hergestellt. Der Zusatzwerkstoff darf im Durchmesser nicht zu klein gewählt werden, sonst schmilzt dieser zurück, und der Grundwerkstoff wird unnötig thermisch belastet. Vorteilhaft für das Fließverhalten der Zusatz-werkstoffe wirkt sich ein Gasgemisch mit 50 % He und 50 % Ar aus. 100 % Ar ist bei Einbußen an Feinschuppigkeit und Oberflächenqualität (verbrannte Oberfläche) auch möglich. Mehr als 50 % He im Argon läßt besonders im unteren Leistungsbereich den Lichtbogen schwer erkennbar werden.

     

    Es sollte beachtet werden, daß Lötverbindungen zwischen austenitischen Stählen und Kupferlot unter galvanischen Bedingungen auf Grund der elektrochemischen Spannungsreihe negativ beeinflußt werden.

    Die Zugfestigkeit von reinem CuAl8-Lot liegt nach Herstellerangabe bei 430 N/mm2, die von St37-2 bei 340-470 N/mm2. Damit ist auch eine zuverlässig feste Lötverbindung gesichert.

     

    Zusatzwerkstoffe

    Bisher wurden mit folgenden Zusatzwerkstoffen erfolgreiche Untersuchungen durchgeführt:

    A 202 M: SG-CuSi3 (2.1461)

    A 2115/8: SG-CuAl8 (2.0921)

    Schmelzpunkte:

    Material

    Schmelzpunkt

    Siedepunkt

    Zink

    419 oC

    908 oC

    Stahl

    1500 oC

    ---

    L-CuSi3

    910 - 1025 oC

    ---

    L-CuAl8

    1030 - 1040 oC

    ---

    Eigenschaften z.B. von CuSi3 DIN 1733:

    Cu

    Si

    Sn

    Zn

    Mn

    Fe

    > 94,00

    2,80 - 4,0

    < 0,20

    < 0,20

    0,50 - 1,50

    < 0,30

    Zugfestigkeit > 392 N/mm2
    Streckgrenze > 147 N/ mm2
    Härte (Brinell) 85 - 100 HB
    Schmelzbereich 910-1025 oC

    Zusammenfassung

    Das WIG-Löten mit den Kjellberg-Schweißinvertern KU 262 TP und KU 262 AC/DC ermöglicht dem Anwender das Verlöten verzinkter Bauteile untereinander. Das Verfahren ist sehr einfach in der Anwendung, die Lötnaht selbst korrodiert nicht, bei richtiger Anwendung verdampfen die vorhandenen Zinkschutzschichten auch neben der Naht nicht, der Korrosionsschutz bleibt maximal erhalten. Es können die unterschiedlichsten Werkstoffe miteinander verlötet werden, z.B. auch feuerverzinkte Bleche mit Messing oder austenitischen Stählen, austenitische Stähle mit Messing usw..


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